Ursachen9 min LesezeitVeröffentlicht am 08. Oktober 2025

Haarausfall Ursachen: Genetik, Hormone, Lifestyle

Die häufigsten Ursachen von Haarausfall verstehen: Androgenetische Alopezie, hormonelle Faktoren und Lifestyle-Einflüsse.

Autor: Beda Diggelmann · Gründer & CEO Orva

Haarausfall kann viele Ursachen haben. Das Verständnis der zugrunde liegenden Faktoren ist der erste Schritt zu einer effektiven Behandlung. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass verschiedene genetische, hormonelle und umweltbedingte Faktoren eine Rolle spielen können.

Androgenetische Alopezie als häufigste Form

Die androgenetische Alopezie, also der erblich bedingte Haarausfall, ist die häufigste Form und betrifft etwa 80 Prozent der Männer und 40 Prozent der Frauen im Laufe ihres Lebens. Diese Form wird durch eine genetisch bedingte Empfindlichkeit gegenüber Dihydrotestosteron verursacht. Die Haarfollikel schrumpfen allmählich und produzieren dünnere und kürzere Haare. Das typische Muster zeigt sich bei Männern durch Geheimratsecken und Tonsur, bei Frauen eher diffus. Der Haarausfall beginnt oft in den Zwanzigern oder Dreissigern, kann aber auch später auftreten. Die Familiengeschichte ist der stärkste Prädiktor für diese Form des Haarausfalls.

Hormonelle Faktoren

Hormone spielen eine zentrale Rolle beim Haarwachstum. Dihydrotestosteron ist das Haupthormon bei androgenetischer Alopezie und führt bei genetischer Veranlagung zur Schrumpfung der Haarfollikel. Schilddrüsenhormone beeinflussen ebenfalls das Haarwachstum, wobei sowohl eine Über- als auch eine Unterfunktion Haarausfall verursachen kann. Östrogen schützt die Haare, weshalb ein Abfall dieses Hormons, beispielsweise nach einer Schwangerschaft, zu Haarausfall führen kann. Chronisch erhöhte Stresshormone wie Cortisol beeinträchtigen das Haarwachstum ebenfalls. Normal hohe Testosteronwerte sind kein Problem, entscheidend ist die individuelle Empfindlichkeit gegenüber Dihydrotestosteron.

Lifestyle und Ernährung

Der Lebensstil hat direkten Einfluss auf die Haargesundheit. Nährstoffmängel, insbesondere bei Eisen, Vitamin D, B-Vitaminen, Protein und Zink, können das Haarwachstum beeinträchtigen. Chronischer Stress kann zu Telogen-Effluvium führen, einer Form des diffusen Haarausfalls. Schlafmangel beeinträchtigt wichtige Regenerationsprozesse im Körper. Rauchen verengt die Blutgefässe und reduziert die Sauerstoffversorgung der Haarfollikel. Übermässiger Alkoholkonsum stört die Nährstoffaufnahme. Crash-Diäten und plötzlicher Gewichtsverlust können ebenfalls temporären Haarausfall auslösen.

Medikamente und medizinische Bedingungen

Verschiedene gesundheitliche Faktoren können Haarausfall verursachen. Bestimmte Medikamente wie Antidepressiva, Betablocker, Blutverdünner oder hohe Dosen Vitamin A können Haarausfall als Nebenwirkung haben. Autoimmunerkrankungen wie Alopecia Areata führen zu kreisrundem Haarausfall. Pilzinfektionen der Kopfhaut können ebenfalls Haarverlust verursachen. Chronische Erkrankungen wie Diabetes, Lupus oder Anämie beeinträchtigen die Haargesundheit. Chemotherapie führt zu temporärem, aber oft vollständigem Haarausfall, der nach Beendigung der Behandlung meist reversibel ist.

Physikalische und chemische Faktoren

Äussere Einflüsse können das Haar schädigen. Mechanischer Stress durch zu straffes Haarstyling kann zur sogenannten Traktionsalopezie führen. Häufiges Föhnen, Glätten oder Locken mit Hitze schädigt die Haarstruktur. Aggressive Haarfärbemittel, Bleaching und Dauerwellen können das Haar chemisch belasten. Langfristige UV-Strahlung durch Sonneneinstrahlung schwächt die Haarstruktur ebenfalls.

Der Weg zur richtigen Behandlung

Um die richtige Behandlung zu finden, ist es wichtig, die genaue Ursache zu identifizieren. Die Familiengeschichte sollte analysiert werden, um festzustellen, ob Haarausfall in der Familie vorkommt. Das Muster des Haarausfalls sollte beobachtet werden, also ob er diffus oder lokalisiert auftritt und ob er plötzlich oder schleichend begonnen hat. Bluttests können Aufschluss über Hormone, Eisenwerte, Schilddrüsenfunktion und Vitamine geben. Bei Unsicherheit sollte eine dermatologische Untersuchung durch einen Spezialisten erfolgen. Bei orva beginnen wir mit einem umfassenden Quiz, das die wahrscheinlichsten Ursachen identifiziert. Ein Schweizer Arzt prüft deine Angaben und empfiehlt die passende Behandlung, ob Finasterid, Minoxidil, personalisierte Topicals oder andere evidenzbasierte Ansätze.

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